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Auf einer 1917 gestempelten Postkarte lässt sich eine Erweiterung der städtischen Kaserne feststellen: Bis auf das erste Gebäude von links wurden alle weiteren (zumindest partiell) um ein Stockwerk erhöht, bei den Gebäuden von Typ III wurde zudem der Giebel des Mittelrisalits verändert. Auf einer Postkarte, die 1916 gestempelt wurde, sind diese Änderungen noch nicht erkennbar.

E n s e m b l e

Neben den Veränderungen an der Gebäudesubstanz wurde auch die Umgebung umgestaltet. Die Aufnahme von 1917 zeigt eine sehr gepflegte Gestaltung der "Geismarer Chaussee", der vorherige Kanal wurde scheinbar zu einem Grünstreifen verwandelt, die Bäume entfernt und nur auf der gegenüberliegenden Seite belassen. Auf der Aufnahme von 1916 sind diese noch zuerkennen, auf einer undatierten Aufnahme mit ursprünglichem Gebäudebestand sieht man den schon zugeschütteten Graben.

An der Ecke Geismar-Chaussee / Friedländer Weg wurde 1910 ein Denkmal zum Gedenken an die Gefallenen des 82. Infanterie-Regiment in "Deutsch Süd-West-Afrika" errichtet. Es handelt sich dabei um eines der wenigen Kolonialdenkmäler, es erinnert an die brutale Niederschlagung von Einwohner*innen die gegen ihre Unterdrücker aufstanden. Sie dazu:

G e b ä u d e

Das erste Gebäude wurde seit seiner Errichtung nicht mehr verändert, alle weiteren jedoch schon. Die größten Veränderungen haben die Gebäude vom Typ III. Die Gestaltung dieser Gebäude wurde vermutlich bis 1955 beibehalten, dann wurde das Ensemble von der Gothaer-Versicherung erworben und umgestaltet.

II :: Das zweite Gebäude von links wurde um ein Stockwerk erhöht, weitere Veränderungen wurden nicht vorgenommen. Somit hat das Gebäude vor Stockwerke à 16 Fenster; im Mittelresalit à 2 Fenster, in den Eckrisaliten jeweils 3 Fenster. Das Dach und der Giebel wurden nicht verändert.

III :: Die drei Gebäude dieses Types wurden partiell um ein Stockwerk erhöht, zumindest der Mittelresalit erhielt ein viertes Stockwerk. Links und rechts des Mittelresalits wurde der Giebel durch zwei Gauben ergänzt; sie verfügen über ein gemeinsames Walmdach. Die Verzierungen des Giebels wurde klassizistisch-anmutend vereinfacht; eine Gurtgesims mit darüber liegendem Rundfenster ist die einzige Verzierung. Über die Gestaltung oder Erweiterung der Rückseite liegen keine Informationen vor, vermutlich besitzen sie ein zu dem Mittelresalit passenden Flügel über vier Stockwerke.

Aufnahmen

Wenn Sie weitere Fotografien oder Skizzen haben, bin ich Ihnen sehr dankbar. Da das Stadtarchiv aktuell geschlossen ist, musste ich auf die zurückgreifen, die im Internet zum Kauf angeboten werden.

Ansichtskarte, o.J. Ansichtskarte, o.J. Ansichtskarten, o.J.

   
 
   

 
 

FREIES VERLAGSHAUS
Göttingen, 2020