"Zusammenleben gefährdet" - Polizei ermittelt nach Schändung muslimischer Gräber noz/epd, 12.11.2018, 16:22 Uhr Northeim. Im Fall der Schändung muslimischer Gräber auf dem Stadtfriedhof in Northeim dauern die Ermittlungen der Polizei zufolge an. In der Nacht zu Sonntag hatten Unbekannte zwölf Grabsteine mit roter Farbe besprüht, unter anderem mit Hakenkreuzen und einem "Antifa-Symbol", sagte ein Polizeisprecher dem epd am Montag. Es entstand ein Sachschaden von 1.300 Euro. Der Staatsschutz ermittelt wegen Sachbeschädigung, Störung der Totenruhe und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Niedersachsens Migrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf (SPD) verurteilte die Tat. "Diese feigen Taten gefährden das friedliche Zusammenleben in unserer kulturell und religiös vielfältigen Gesellschaft", sagte sie. Die Musliminnen und Muslime leisteten seit jeher einen wichtigen und bereichernden Beitrag für die Gesellschaft. "Aus jeder rechten Gewalttat, aus jeder Hakenkreuz-Schmiererei, aus jeder Grabschändung spricht blanker Menschenhass und Fremdenfeindlichkeit." Auch Islamverband Schura kritisierte die Tat. "Wir verurteilen diese feigen Aktionen auf das Schärfste und hoffen, dass die Täter in kürzester Zeit gefasst und bestraft werden", sagte Sprecher Hakan Toklu. Die Polizei verfolge derzeit einige Ermittlungsansätze, sagte ein Sprecher. Nach einer intensiven Spurensicherung am Tatort wurde zudem ein Zeugenaufruf gestartet. Jeder, der in der Nacht zum Sonntag in der Nähe zum Friedhof auffällige Beobachtungen gemacht habe, solle sich bei der Northeimer Polizei melden. Auf dem Northeimer Stadtfriedhof befinden sich den Angaben zufolge 19 muslimische Grabstellen, von denen 14 belegt sind. https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/1583517/polizei-ermittelt-nach-schaendung-muslimischer-graeber