Grabschändungen auf Friedhöfen in Vorarlberg kath.ch, 20.10.2015 Feldkirch, 20.10.15 (kath.ch) Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche in Vorarlberg haben die jüngsten Schändungen eines jüdischen sowie eines islamischen Friedhofs durch Nazischmierereien und ausländerfeindliche Parolen scharf verurteilt. Die Verhetzung und Diffamierung von Menschen jüdischer oder muslimischer Religion sei nicht hinnehmbar. «Jede Grabschändung macht betroffen, da Heiligstes berührt wird. Besonders betroffen sind wir immer, wenn dies aus rassistischen Gründen passiert», sagte der Generalvikar der Diözese Feldkirch, Rudolf Bischof. Die katholische Kirche verurteile derartige Taten zutiefst. Er stehe «betroffen und sprachlos vor den Kritzeleien und Schmierereien», sagte der Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche und Pfarrer in Dornbirn, Michael Meyer. Hakenkreuze und rassistische Parolen Unbekannte Täter hatten vermutlich in der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober auf dem jüdischen Friedhof in Hohenems und dem islamischen Friedhof in Altach Naziparolen angebracht. Auf dem jüdischen Friedhof wurden Mauern und Tafeln mit Hakenkreuzen beschmiert. Auf dem islamischen Friedhof wurde ein Gebäude an drei Stellen mit Hakenkreuzen und rassistischen Parolen versehen. Bereits Anfang Oktober waren in Hohenems mehrere Gebäude und Objekte mit Symbolen der NS-Zeit und ausländerfeindlichen Slogans beschmiert wurden. Neben dem Jüdischen Museum sowie zahlreichen sogenannten «Stolpersteinen» im Jüdischen Viertel der Stadt, die an im NS-Regime vertriebene Menschen erinnern, prangten auch auf einem Flüchtlingsheim Hakenkreuze. Kompromisslos gegen Fremdenfeindlichkeit Die Anschläge gegen jüdische Einrichtungen, aber auch den islamischen Friedhof beträfen Stätten, «an denen heute Menschen unterschiedlichster Herkunft, Rasse und Religion einander die Hand reichen, in interreligiösen und interkulturellen Veranstaltungen Versöhnung und Frieden suchen», betonte der evangelisch reformierte Pfarrer Meyer und ergänzte: «Wir werden an diesem Weg nicht nur festhalten, sondern im Gegenteil verstärkt und kompromissloser den Kampf gegen Antisemitismus, Islamophobie, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhetze fortsetzen.» (kap) https://www.kath.ch/newsd/grabschaendungen-auf-friedhoefen-in-vorarlberg/