Wohnzimmerfestpiele des Peloton e.V. Ausstellungen. 2018. 2019. Freiraum für Kunst und Kultur Ausstellungen. 2017. 2018. neighbours . kultur & café Ausstellungen. 2021. ---- * * * * Wohnzimmerfestspiele organisiert vom Peloton e.V. 2019, 25. Mai. : Wohnzimmerfestspiele II »Kultur im Wohnzimmer! Abseits der großen Clubs und mitten in der Stadt schaffen die Wohnzimmerfestspiele Orte zum Entdecken und Verweilen. Einen Tag lang bieten acht Spielorte über Göttingen verteilt ein vielfältiges kulturelles Angebot. Lauscht verschiedensten Klängen in zahlreichen Wohnungen und Gärten, werdet selbst kreativ in Workshops und lasst euch von Bildern aller Art verzaubern. Die Wohnzimmerfestspiele schaffen neue Räume für Begegnungen und bieten lokalen KünstlerInnen eine Bühne! / Der Programmplan wird am Tag der Festspiele bekannt gegeben und kann ab 12 Uhr in der "Festspielzentrale" auf dem Wilhelmsplatz ("Willi") zusammen mit einer Stadtkarte abgeholt werden. Das Festivalprogramm selbst startet um 14 Uhr. Infos zu den Künstler*innen werden nach und nach hier gepostet. Der Eintritt ist frei, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Für alle, die unsere Arbeit finanziell unterstützen möchten, stehen an allen Spielplätzen Spendenboxen bereit. / Peloton und die Wohnzimmerfestspiele stehen für eine offene Gesellschaft! Wir setzen uns für ein buntes Miteinander, sowie einen respektvollen Umgang mit Anderen ein!« Lara Namek (Reinhäuser Landstraße) Zufall und Intuition, Gefühl und Bewusstsein. Farben fließen lassen, Wirkungen interpretieren. Verträumte Bilder aus Aquarell. Guilherme Moreira (Am Weißen Steine) Poetische Fotografien aus dem Leben in Sâo Paulo. Linea (Keplerstraße) Malereien als Folge einer Auseinandersetzung mit ihr selbst. * 2018, 10. Nov. : Wohnzimmerfestpiele I »Entdecke einen Tag lang Konzerte, Lesungen, Workshops und Ausstellungen. Sei dabei wie Künstler*innen Wohnraum zur Darstellungsfläche umwandeln und komm in Kontakt mit ihnen. Gemeinschaftlich wollen wir Kultur schaffen und erleben. Für weitere Informationen und das Programm besuch uns ab Freitag, den 09.11. (ab 18 Uhr) im Freiraum für Kunst und Kultur (FKK) in der Roten Straße 9. / Probiere dich aus, lern dazu, hab Spaß.« K.B.B. (Rote Straße) Die drei Künstlerinnen K., Biba und Betty Oak, von der Kunsthochschule Kassel, eröffnen die ersten Wohnzimmer Festspiele mit Einblicken in ihre Werke. Ein Wochenende lang ewarten euch in der Zentrale (Rote Straße) verschiedene Stile der aufstrebenden Kunst. Ezgi Güneytepe (Emilienstraße) Ezgis Kunst in einem Wort: BUNT. Mit Tiefgang. Zum Malen kam sie zufällig: Auf dem Flohmarkt kaufte sie vor einigen Jahren einen Malkoffer. Am liebsten arbeitet Ezgi mit Spachtel und Acryl- farben. Wild und expressiv. Auf die Frage, wer die Menschen in ihren Bildern sind, was ihre Bilder verbindet, sagt sie: „Die Bilder zeigen Gefühlslagen, die Farben repräsentieren Stimmungen. Die Menschen sind Menschen der Welt, sind wir alle.“ Oft sind es Frauen, die Ezgi in verschiedensten Stimmungslagen erfasst, nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Kontroversen. Sebastian Gneiting (Keplerstraße) Sebastian Gneiting ist illustrator und Comiczeichner, er lebt und arbeitet in Kassel. Seit 2013 studiert er dort an der Kunsthochschule Kassel. Ein thematischer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit sind Schwule und Queere* Ästhetiken, sowie Fragestellungen zu Identität und Repräsenta- tion. Regelmäßig entstehen dabei Publikationen oder auch Ausstellungen, die sich mit Displaystra- gien von Comics und Zeichnung im Raum auseinandersetzen. Philipp und Pascal (Bürgerstraße) Das Konzept des Reisepasses, wie wir ihn heute kennen, existiert seit 1914 und sollte nur vorübergehend erhalten bleiben bis vorkriegsähnliche Zustände eingekehrt sind. Welcher Werte spiegelt ein solches Dokument in unserer heutigen Gesellschaft und welcher Daseinsberechtigung unter- liegt es? Welche Rolle nimmt es in unserer Welt ein und wie wird die Bewegung über den Globus davon gelenkt? Die Arbeit bedient sich der Siebdrucktechnik und vereint verschiedene grafische Elemente zu einer Neuinterpretation des klassischen Ausweisdokuments. Als Selbstzeugnis codiert es Informationen zur eigenen Person und soll Sinnbild für eine Welt ohne Grenzen werden. - - - - - * * * * - - - - - Freiräume für Kunst und Kultur * 2018, 18.6.-24.6. : Freiraum für Kunst und Kultur II, Rote Straße 9 Katharina Waldmüller : »Sealed for your Protection« * 2017, 13.6.-24.6. : Freiraum für Kunst und Kultur I, Jüdenstraße 24 (Ecke Theater Straße) »taking heart at the aim of the present - horatio und das Odeon des Perikles« - - - - - * * * * - - - - - neighbours . kultur & café rote straße 39 * 2021, Nov. - Lara Namek & Tobias Kupfernagel : Common Ground Ausstellungstext »»» Common Ground Die Begegnung ist das übergeordnete Thema, mit dem wir uns über die letzten Monate intensiv auseinandergesetzt haben. Sie ist sowohl das Thema der Ausstellung, als auch das Thema des Ausstellungsortes. So wurde »Common Ground« eigens anlässlich der Gründung und Eröffnung des neighbours konzipiert. »Alles, was ich über dich zu wissen glaube, lasse ich los, um dir wirklich zu begegnen.« Menschen sind keine statischen Wesen. In dem Drang, DInge und Situationen einordnen zu wollen, geschieht dies auch allzu häufig auf zwischenmenschlicher Ebene. Wir glauben einander zu kennen und verdrängen dabei die Tatsache, dass wir uns selbst oft genug neu kennenlernen müssen. Wir wachsen und verändern uns jeden Tag, manchmal etwas stärker und manchmal etwas schwächer. Damit wir dabei nicht blind werden, was uns und unser Gegenüber betrifft, sollten wir uns jedes Mal aufs Neue mit offenen Herzen begegnen. Alles was wir uns wünschen, ist einander zu sehen, in unseren Gefühlen und Gedanken. Wir wollen wahrgenommen werden. Doch nicht alles ist sichtbar für andere Menschen. Gerade unsere Gefühlswelt bleibt nis zu einem gewissen Grad unsichtbar für das Außen. Dort, wo es keine Worte gibt, bleiben Farben und Formen, Bewegungen und Berührungen. Es bleibt das Gefühl und die Intuition. Es geht um den Weg aufeinander zu. Es geht darum, sich gegenseitig Raum zu geben und dabei die Grenzen des Gegenübers und eigene Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Es geht darum, sich aufeinander einzulassen, Kontrolle ein Stück weit abzugeben, absolut gegenwärtig zu kommunizieren - über andere, ungewohnte Wege. Es geht darum, aus der eigenen Komfortzone auszubrechen und darüber schließlich gemeinsam zu wachsen, immer wieder neu. Es geht vor allem darum, mutig zu sein, gerade dann aufeinander zuzugehen und sich zu begegnen, wo kein Common Ground zu erahnen ist. Es geht um den Willen, ihn trotzdedm zu finden. Es geht darum, geduldig zu sein und offen zu bleiben, auch wenn man aus einem Impuls heraus gehen wollte. Es geht um die Bereitschaft, nicht den einfachsten Weg zu gehen und sich mit Menschen auseinanderzusetzen, die auf den ersten Blick ganz anders zu sein scheinen als man selbst. Ausgangspunkt des Konzepts ist dabei bereit ein »Common Ground«, in Form einer Leinwand oder eines Stück Papiers, das geteilt wird. In der Regel sind wir es nicht gewohnt, Papiere miteinander zu teilen, wodurch wir in diesem Projekt gewissermaßen gezwungen sind, uns sinnbildlich auf engem Raum zu begegnen. Die Vorgehensweise war dabei von Bild zu Bild unterschiedlich. Ganz außen hängen unsere jeweils eigenen Kunstwerke - in die der ander Part nicht hinen gemalt hat. Sie stehen für uns selbst, für unsere Komfortzone. Dicht neben unseren eigenen Bildern hängen jeweils Kunstwerke, in die die andere Person ein wenig hinein malen durfte, mal freier, mal unter Anleitung. Dabei ging es darum, den Raum des Gegenübers respektvoll zu »betreten«. Denn die Bilder, die weiter außen hängen, gehören immer noch zum größten Teil einer Person. Die andere Person wurde lediglich »eingeladen«, daran teilzuhaben. Zur Mitte hin fand die gemeinsame Arbeit an den Kunstwerken ausgeglichen statt: entweder zeitgleich oder im Wechsel nacheinander. Kommuniziert wurde dabei nicht immer verbal - nur dann, wenn eine Seite glaubte mit den nächsten gestalterischen Schritten den künstlerischen Raum der anderen Person zu vereinnahmen. Der Entstehungsprozess dieser Bilder war unglaublich spannend, weil sich so vieles unserer Persönlichkeiten in dieser schöpferischen Dynamik widerspiegelte. Wir wurden dadurch zwangsläufig zur Selbstreflexion eingeladen. Das Ergebnis dieses langen Prozesses bedeutet uns sehr viel. Der eigene Horizont wurde erweitert und es wurde an Mut gewonnen, dadurch,d ass eigene Grenzen gesprengt und/oder neu gesetzt wurden. Ein neues Gefühl für Nähe und Distanz ist entstanden und die Kommunikation miteinander hat sich verändert und ist klarer geworden. Die Begegnung fand auf Augenhöhe statt. Vertrauen und Selbstvertrauen sind gewafchsen - gleichwohl wie Akzeptanz. Es geht nicht darum, dass eine Seite die andere Seite dominiert und es geht auch nicht darum, »recht« zu haben oder »besser« zu sein. Es gibt kein »Recht«, die Kunst kennt keine Fehler. Es geht um die gemeinsame Erfahrung, das gemeinsame Erleben und Reflektieren. Vielleicht kann unsere Kunst dazu beitragen, dass das neighbours ein sicherer Ort der Begegnungen wird, einen Raum für Kultur, Vielfalt und Diskussionen - an dem hoffentlich viele solcher Erfahrungen gesammelt werden können und zu dem immer wieder zuzückgekmehrt wird, um sich zusammenzusetzen. Wir wünschen möglichst vielen Menschen den Mut, sich auf diese Reise und aufeinander einzulassen und gemeinsam behutsam Grenzen zu verschieben. Wir wünschen ihnen dabei weniger Angst und mehr Flexibilität und Offenheit. Wir wünschen die Stärke, sich in Liebe zu begegnen und geduldig zu sein, sowohl mit sich selbst als auch mkit anderen. Wir wünschen die Kraft, neben Stärken auch Schattenseiten anzunehmen und zu akzeptieren und wir wünschen vor allem viel Spaß dabei, sich selbst und einander zu begegnen. Tobias Kupfernagel & Lara Namek ««« * * * * * - - - - * * * * * Bearbeitungen 15. Aug. 2021 14. Dez. 2021